Das Götterlied
Es ragt kein Felsen, ohne je zu beben,
Und zu verfallen, wenn die Zeit vergeht,
Wie Feld zu Stoppel wird, zu Streu das Beet,
Indes die Sonne flammt im Saft der Reben.
Denn ewig brennt und wandelt sich das Leben,
Das früh und spät verbleicht und aufersteht.
Es rinnt, es strömt in abertausend Wieden,
Und rudert, schwillt und steigt empor ins Licht,
Und hastet, überstürzt sich, ringt und ficht,
Und denkt an keine Ruh', an keinen Frieden.
Ist dem Lebendigen doch kein Tod beschieden,
Und Skulds Gericht bezwingt sein Wesen nicht.
Denn die Unendlichkeit kenn keine Marken.
Sie webt in Ueberfluß und Ueberschwang!
Sie ist der Götter wundersamer Sang!
Und sicher treibt die Schwar der stillen, starken,
Der heitern Männer in den hohen Arken,
Das Lied entlang, das alle Welt durchdrang...
T. H. von Sonnenheim
Übergenommen vom :
http://www.germanicworlds.org/viewtopic.php?f=53&t=18
Ich liebes diesem Lied.