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 Der Gott Tyr

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AutorNachricht
Efeu
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BeitragThema: Der Gott Tyr   Der Gott Tyr I_icon_minitimeMi Nov 04, 2009 10:02 pm

Tyr

Tyr ist einer der wenigen Götter denen eine Rune zugeordnet ist. Die 17. Rune Teiwaz, dem germanischen Namen für Tyr, ist die erste Rune des 3. Aett, das auch den Namen Teiwaz Aett trágt. Sie ähnelt dem Speer des Kriegsgottes, soll aber auch auf die frühere Eigenschaft des Tyr als Himmelsvater hinweisen. Auch ist in der Teiwaz Rune die Yggdrasil bzw. das Irminsul erkennbar, die als Weltachse gedacht war.

“So soll die Bezeichnung bzw. Schreibung „Tierkreis” für die zwölf Sternbilder auf einem Mißverständnis beruhen oder eine während der Christianisierung Germaniens absichtlich vorgenommene Umdeutung sein, tatsächlich müsse es „Tyrkreis” heißen. Tyr als Himmelsgott sei als Dreh- und Angelpunkt der Welt betrachtet worden, um die sich der Sternenhimmel mit den Sternbildern des Tierkreises drehe.” (Zitat Das Schwarze Netz)
Schon alleine daran lässt sich erkennen das Tyr, obwohl er in der Edda keine grosse Rolle spielt, doch ein Gott von einiger Bedeutung ist.


Tyr nun ist der nordische Name fúr den germanischen Teiwaz, der auch Tiw, Tiu oder Ziu genannt wird, was das germanische Wort für Gott ist und seine Wurzel in dem indogermanischen Wort "diw" hat. Von diesem Wort leitet sich auch das grischiche "theos" und das lateinische "deus" und "divus" ab. Götter die diese Wurzel in ihrem Namen tragen sind in den meisten Fällen die Hauptgötter, so z.B. Zeus (von diw-eus) bei den Griechen, Jupiter (von diu - piter) bei den Römern oder Dyaus bei den Indern. Alle diese Götter werden allgemein auch als "Vater" bezeichnet und sind Götter des Himmels und der Naturgewalten. Daher ist es auch nicht verwunderlich das Tyr bei einigen germanischen Stämmen als Hauptgott verehrt wurde, obwohl Tacitus behauptete das der Grossteil der Germanen Mercur (Wotan/Odin) anbeten würden.
Eine Glosse nun zum Wessobrunner Gebet benennt die Allemannen aber Cyowari (Verehrer Cyos – Zius) und bezeichnet ihre Hauptstadt als die Ciesburg ( Augsburg). Augsburg hatte in der schwäbischen Stammesgeschichte schon früh eine Bedeutung und hatte zeitweise sogar den Rang der schwäbischen Hauptstadt inne. Besonderst stark war die Verehrung Tyrs bei den Sueben und später dann auch bei den Allemannen.

Auch ist der sächsische Gott Saxnot niemand anderst als Tyr.
“So zählt das sächsische Taufgelöbnis, das in einer Fuldaer Handschrift des ende des 8. Jahrhunderts (772) überliefert ist, die Namen der wohl wichtigsten von den Sachsen verehrten Götter auf.

Der Ausschnitt lautet:
[...] end ec forsacho [...] „Thunaer“ ende „Uuoden“ ende „Saxnote“ ende allum them unholdum
„[...] und ich entsage [...] [dem] „Donar“ und „Woden“ und „Saxnot“ und allen Unholden.“

Donar und Wodan sind gemeingermanische Götter; hier hingegen erscheint der Himmelsgott Tiwaz als Saxnot, und ist mit dieser Benennung so nur in der sächsischen Vorstellungswelt anzutreffen. Sieht man Wodan und Donar als erhabene Götter des Himmels an, gilt das für Tiwaz noch viel mehr, dessen Name unmittelbar den Begriff des Himmels ausdrückt, während Wodan die Luft, Donar das Gewitter bezeichnen. Wie von Donar der Hammer (eigentlich eine Axt), von Wodan der Speer geworfen wird, , stellt sich Tiwaz als ein Schwertgott dar. Saxnot ist jedenfals einer der drei germ. Hauptgötter, also Tiwaz, weil er den zwei anderen gleichgestellt wird. In der angelsächsischen, bzw. in der ostsächsischen Genealogie, wird Saxneat als Wodens Sohn bezeichnet. Die Festland-Sachsen und die Sachsen auf der britischen Insel, die den Wodanskult übernahmen ordneten Tiwaz den Wodan unter, wie auch Tyr im Norden als Sohn Odins genannt wird.

Saxnot ist wörtlich lateinisch „Gladii consors“ (Schwertgenosse, Schwertträger), Sax ist das Kurzschwert, das Messer.Der Volksname Saxon erscheint wie eine Kurzform zum vollen Saxnot. Die Stammesangehörigen nannten sich Schwertgenossen, wie im angelsächsischen „Sweordweras“, indem sie den Schwertgott Tiwaz in ihrer Gemeinschaft voran stellten, machten sie den Gott ebenfalls identitätsstiftend zum Schwertgenossen. Die Gottheit nahm hier den Namen von seinem Volk, nicht umgekehrt. Saxnot ist somit der Beiname des Tiwaz unter den Sachsen.“ (Zitat: Wikipedia)



Tyr ist der Stein geweiht, welchen die Germanen in römischen Territorien anbeteten. Den er ist der Gott des Things, welches gleichzeitig Rats – bzw Volksversammlung als auch Gerichtshof war. Tyr ist der Gott der Gerechtigkeit, des Rates und auch der Schwüre und Verträge, und der legitimen Ordnung. Diese Ordnung ist nun im Heidentum nicht so straff wie bei den autoritären monotheistischen Religionen, bei denen die Gebote bzw. Gesteze ein für alle mal und unumstösslich festgelegt sind, vielmehr handelt es sich um eine dynamische Evolution zwischen den juristischen Personen oder den Konflikt Parteien. Darum ist Tyr nicht nur Vermittler in Streitfällen sondern er kümmert sich auch darum das diese Konflikte unter bestimmten Regeln die beide Seiten akzeptieren ausgettragen werden.
Nur in dieser hinsicht ist Tyr auch ein Gott des Krieges (der Mars), wenn ein Streit sich nicht anderst beilegen lässt, aber gegesätzlich als seine römischen (Mars) und griechichen (Hares) Artgenossen die Kriegsliebhaber waren. Diese Götter waren unter ihres gleichen nicht sonderlich beliebt, während Tyr unter den Asen grosses ansehen genoss. Er akzeptiert den Kampf als eine Form der Konfliktlösung, begünstigt aber alle Versuche es nicht zu einem Blutbad kommen zu lassen, wie z. B. die germanische wie auch keltische Sitte den Streit im Einzelkampf zwischen den Kriegsführern entscheiden zu lassen.

’’Trotzdem gilt Tyr den Menschen nicht als weiser Richter und Friedensstifter, vielmehr ist er kühn und mutig und herrscht über den Sieg im Kriege, Krieger rufen ihn in der Schlacht an und schneiden Siegrunen auf die Scheiden ihrer Schwerter, dabei zweimal den Namen des Tyr nennend.“ (Zitat Schwarzes Netz)

Ein Auszug aus der Gylfaginning erklärt recht gut das Wesen Tyrs:
’’... nachdem nun Gangleri fragte ob alle Götter aufgezählt seien antwortete Hár: Es bleibt der unter den Aesir den sie Tyr nennen. Er ist mutig und der tapferste von allen und vom ihm hängt der Sieg im Krieg ab. Es gebührt sich das die Beherzten ihn anrufen. So wird gesagt das einer der herrausragt unter allen anderen und nicht zaudert, mutig ist wie Tyr. Er ist kühn und von kühnsten sagt man er sei kühn wie Tyr. [...] Tyr ist einhändig und keiner betrachtet ihn als Friedensstifter unter den Menschen.“



Im westgermanischem Bereich hat neben Tiwaz offensichtlich auch noch die Nebenform dieses Götternamens existiert, die in einer friesisch-lateinischen Inschrift des 3. Jahrhunderts n.Chr. als Mars Thingsus belegt ist und auf die der deutsche Wochentagsname Dienstag (zu älterem dingesdach) zurückgeht. Die althochdeutsche Übersetzung des römischen Wochentagnamens dies Marti (Tag des Mars) lautete Ziostag (alemannisch Ziestag, heutiges Schweizerdeutsch Ziischtig, schwäb. Zeischdig) und bestätigt damit auch für den Kontinent die für die Skandinavier und Angelsachsen belegte Gleichsetzung des römischen Kriegsgottes Mars mit dem germanischen Tiwaz (vgl. auch engl. „Tuesday“ (Tiu) und franz. „Mardi“, Mars). (Zitat Wikipedia)



Tyr ist laut der Alten Edda der Sohn des Reifriesen Hymirs und einer unbekannten Riesin. Laut Snorri soll dann Frigg die Mutter Tyrs sein und Odin der Vater, das währe dann aber nach der Ablösung Tyrs durch Wotan als Hauptgott gewesen. Allgemein kommt Tyr nur in 2 Geschichten der Eddas vor und zwar zum einen in der schon erwähnten Gylfaginning (Vers 25 und 34), und dann nochmal im Hymirlied.

Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenriswolf ausging, und brachten ihn nach Asgard, um ihn besser im Auge haben zu können. Da der Fenriswolf von Tag zu Tag größer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter bedroht, sie fürchteten, er würde sie alle verschlingen. So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu binden. Man ließ erst zwei schwere Ketten (Leding und Dromi) fertigen, die der Wolf aber mühelos zerriss. Er sollte dann schließlich seine Kraft unter Beweis stellen, indem er die magische Fessel Gleipnir sprengen könnte, die so harmlos wie ein simpler Faden aussah. Der Faden war von den Alben gemacht aus den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines Katzentritts und den Wurzeln der Berge. Der Fenriswolf schöpfte Verdacht. Er wollte zum Pfand, dass alles mit rechten Dingen zugehe, von einem der Götter zugesagt bekommen, dass einer ihm die rechte Hand ins Maul halte. Keiner wollte sich dafür hergeben außer Tyr. Man legte Fenris die Fessel um und je stärker er daran riss, umso mehr zog sie sich enger an den Wolf. Er biss Tyr die rechte Hand ab, blieb aber gefesselt. Durch diesen „Betrug“ eines „juridischen Pfandes“ das eigentlich die Bindung des gefährlichen Riesenwolfs zum Zweck hatte, wurde die Götterwelt gerettet. Und das ausgerechnet durch den Gott Tyr, den Gott des Krieges wie auch der Thingversammlung, der daraufhin der einhändige Ase (an.: einhendr asa) genannt wurde.“ (Zitat Wikipedia)

Auszug aus dem Hymirlied
’’Mit dem Thor zog Tyr zu seinem Vater Hymir, um von dem einen gewaltigen Braukessel zu holen, worin das Bier für Oegiers Trinkgelag gebraut werden soll. Dabei ist ihnen die Gattin des Riesen Hymir (seine Mutter) durch Ratschlag behilflich und das gewagte Stück gelangt“


Tiwaz war bei den Indogermanen und, bis hinein zur Völkerwanderungszeit, in Mitteleuropa der ursprüngliche Himmelsgott und Hauptgott, und somit sehr viel älter als Wotan/Odin. Noch im 6. Jahrhundert wurde in Norwegen dem Tiuz vor allen anderen Göttern geopfert (Menschen- und Tieropfer !?!) und als höchster Gott verehrt. Tiwaz wurde durch das Aufkommen und der Verbreitung des Wodankultes von Nordwestdeutschland her, und analog mit der Vereinigung und Bildung zu Großstämmen aus den westgermanischen Stämmen (Sachsen, Franken u. bedingt die Friesen), bis zum skandinavischen Norden im Verlauf der eisenzeitlichen Entwicklung von diesem als Hauptgott verdrängt. Ein möglichen Grund für diese Entwicklung kann in der Evolution der Menschen selber liegen, Tyr war das Pendel zwische Recht und Gesetz, Krieg und Frieden, also zwischen Leben und Tod während Wotan ein Gott der Schaffung war, der Gott der die Runen gebracht hatte und das Eisen wachsen liess, also in der Entwicklung schon einen Schritt weiter war.
Diese Umbrüche führten dann im 9. und 10. Jahrhundert zu einem Umbau des nordgermanischen Pantheons, und das Ergebnis der hochmittelalterlichen Sammlungen der Edda spiegeln das ursprüngliche Bild des Tiwaz nur noch bedingt, aber dennoch erkennbar wieder, und sind nicht tatsächlich zu verstehen.

Der frz. Religionswissenschaftler Dumezil hat u.a. auch auf die Strukturparallele zur Figur des Scaevola in der altrömischen Heldensage hingewiesen. Eine Ähnlichkeit besteht auch zu dem irischen Nuada mit der „Silberhand“. . Nuada ist Sohn der Dan und gehört zu den Tuatha Dê Danann. Er ist Urahn des irischen Königgeschlechts.In der ersten Schlacht von Mag Tuireadh verlor er seine rechte Hand. Sein Bruder Dian-Cêcht ersetzte sie ihm in dreimal neun Tagen durch eine Hand aus Silber. Wegen dieser Beeinträchtigung mußte er aber den Königsthron räumen und Bres, halb Tuatha Dê Danann, halb Fomore, trat die wenig glückliche Nachfolge an, ehe dank der Hilfe des Miach, dem Sohn des Dian-Cêcht, Nuada wieder eine Hand aus Fleisch und Blut hatte.

D.h. das der Machtverlust Tyrs als Hauptgott, den er muss seinen Thron ja schliesslich an Wotan abtreten, sich versinnbildlicht in der Amputation seiner Hand durch den Fenriswolf, oder in dem er sich für das wohl aller opfert.

Quellen: Wikipedia, das schwarze Netzt, Ingwaz.de, Paganforum, Nyr Camulod Forum.
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BeitragThema: Re: Der Gott Tyr   Der Gott Tyr I_icon_minitimeSo Nov 08, 2009 11:04 pm

Zu diesen Thema ist es noch interessant sich das Thema mit der Rune anzuschauen: https://thurisaz.forumieren.com/runen-f6/die-tiwaz-rune-oder-tyr-rune-t3.htm?sid=3aa6ff020acd5b331fd55bd824e13d3e


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BeitragThema: Re: Der Gott Tyr   Der Gott Tyr I_icon_minitimeFr Feb 05, 2010 11:05 pm

,*,wow,super toller Beitrag-,,,~*~,,,

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BeitragThema: Re: Der Gott Tyr   Der Gott Tyr I_icon_minitimeSo Feb 07, 2010 2:49 am

Eh, vielen Dank fuer die Blumen aber im prinziep ist der Artikel eigentlich noch nicht fertig. Habe so ne ganze Menge zum Thema nachtraeglich gelesen das ich der Meinung bin das ich den mal ganz umschreiben sollte. Naja noch was auf die Liste fuer ab Juli hehehehe.
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BeitragThema: Re: Der Gott Tyr   Der Gott Tyr I_icon_minitime

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